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Ehrentafel
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Vor 110 Jahren
waren die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse vergleichsweise zu den
heutigen sehr verschieden. Trotzdem fanden sich nach zwei Vorversammlungen
am 13. und 18. Juli 1891 neunzehn Gründungsmitglieder am 22. Juli 1981
zusammen, um den damals genannten Biene‑ und Geflügelverein ins Leben
zu rufen. In der ersten Generalversammlung am 27. Juli 1891 wurden
gewählt:
Als 1. Vorstand
der bekannte Sanitätsrat Dr. Walther, Konrad Reiter als sein
Stellvertreter, sowie Michel Gehr als
Schriftführer und Kassier.
Nachdem aufgrund
der damaligen Verhältnisse die Vereinstätigkeit sehr zu wünschen übrig ließ
und auch der 1. Weltkrieg nicht spurlos an dem Verein vorüberging, hörte
man damals wenig über besondere Ausstellungen und Zuchterfolge. Nach
Überwindung der Schwierigkeiten durch den 1. Weltkrieg musste der Verein
abermals einen schweren Rückschlag hinnehmen. Am 8. September 1926 lösten
sich auf Antrag der damaligen Mitglieder Dr. Walther und Jakob Bitter
mehrere Züchter und gründeten eine eigene Abteilung der
Brieftaubenliebhaber, welche in den folgenden Jahren besonders durch die
Führung von Dr. Walther, Konrad und Jakob Bitter, einen besonderen
Aufschwung nahm. Mittlerweile war die Weltwirtschaftskrise ausgebrochen und
jeder hatte zu tun, durchzukommen. Trotzdem konnten in den 30‑er
Jahren bereits schon größere Ausstellungen, auch in Zusammenarbeit mit dem
Brieftauben‑Club, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Konrad
Bitter sen., Sanitätsrat Dr. Walther und viele bekannte Namen wie Dr. Georg
Walther, Hans Reinhold Andreas Hering, Andreas Oed,
Hans Heldrich, Alexander Lochner und Hans Graf führten den Verein in
geordnete Bahnen.
Der 2. Weltkrieg
brachte wieder erhebliche Probleme mit sich. Aber auch die folgenden
schweren Nachkriegsjahre wurden durchgestanden.
1947 und 1948 war
es dann wieder soweit.
Unter dem
damaligen Repräsentanten Konrad Bitter, Jakob Bitter, Hans Heldrich,
Alexander Lochner, Konrad Maier, Gottfried Ruhmann,
Hans Graf sen., Hans Graf jun., Andreas Oed,
Andreas Hering, Hans Reinhold, Franz und Georg Lochner, Konrad Herbig usw.
konnte die 1. Geflügelschau in Verbindung mit den Brieftaubenzüchtern und
dem Kaninchenzuchtverein im damaligen Volkshaus angehalten werden.
Mit
dem wirtschaftlichen Wiederaufstieg der Bundesrepublik war auch ein
Aufschwung der Rassegeflügelzucht verbunden, von welchem auch unser Verein
durch die rege Mitarbeit aller Mitglieder und besonders der amtierenden
Vorstände profitierte und großes Ansehen erwerben konnte.
Es folgten in den 50‑er und 60‑er Jahren eine
Blütezeit unseres Vereins, von der man noch heute in den Fachkreisen des
Fränkischen und Bayerischen Raumes spricht.
Durch die damals
amtierenden Vorstände: Hans Reinhold, Alexander Lochner, Konrad Maier,
Konrad Herbig und Georg Kern, konnten dem Verein zahlreiche
Ausstellungskäfige zugeführt und angeschafft werden, die auch heute noch
einen Bestandteil des Inventars unseres Vereins darstellen.
Es folgten dann
die jährlichen Ausstellungen und dann zwei übernommene Kreisschauen, die
zuerst im damaligen Volkshaus und dann im neuen Vereinshaussaal abgehalten
wurden, auch die Beschickung von Großschauen im Bayereischen
und Süddeutschen Raum.
Wir erinnern an
die Landesschau in Nürnberg und München, an die Nationalen Ausstellungen in
Frankfurt und Stuttgart, an die Nordbayerischen Schauen in Würzburg und an
die Deutsche Junggeflügelschau in Hannover. Alle Schauen wurden von
verschiedenen Züchtern unseres Vereins mit großen Erfolgt beschickt.
Für diese großen
Erfolge und Aufstieg unseres Vereins nach dem Krieg möchten wir einige
Persönlichkeiten nennen, die inzwischen durch Ableben aus unseren Reihen
genommen wurden und denen wir in Ehren, Hochachtung und Dankbarkeit an
dieser Stelle gedenken wollen.
Wir erinnern uns
an:
Konrad Bitter
sen., Konrad Bitter jun., Jakob Bitter, Hans Reinhold, Hans Heldrich,
Andreas Hering, Andreas Oed, Georg Sieber, Alexander
Lochner, Hans Graf 1 und H, Adam Maier, Christoph Daigfuß,
Georg Kern, Karl Wagner, Richard Krautheim, Franz Lochner, Georg Thomann
und Josef Hagen.
Sie werden in
unserer Erinnerung und in unseren Gedanken weiterleben.
Die 70‑er
Jahre unter der bewährten. Langjährigen Leitung
unter dem Vorstand Baptist Bauer und seiner Mannschaft führten dann die
Erfolge fort, die diese Pioniere geschaffen und geprägt haben.
Leider konnten
dann durch die Verpachtung des Vereinshaussäle
diese großangelegten Geflügelschauen nicht mehr so repräsentativ abgehalten
werden, wie wir es gegenüber der Bevölkerung gewohnt waren. Es fehlt an
geeigneten Ausstellungshallen. So musste in den folgenden Jahren auf
leerstehende Fabrikräume ehemaliger Schuhfabriken ausgewichen werden, welches
aber dem Verein keinen besonderen Abbruch brachte.
Durch gezielt gezüchtetes Zuchtmaterial und buntes
zusammenstellen der einzelnen Rassen, fanden auch diese Ausstellungen bis
heute seitens der Bevölkerung großes Interesse.
Am
19. September 1981 wurde das 90‑jährige Jubiläum des
Geflügelzuchtvereins
Herzogenaurach
gefeiert. Der Festkommers mit Ehrungen und Tanz wurde im voll
besetzten
Sportheim des SC‑Nord abgehalten. Vorstand Baptist Bauer begrüßte die
befreundeten
Vereine und Bezirksvorsitzenden Rainer Waldenburger und
Kreisvorsitzenden
Klaus Neudecker, mit denen er zusammen, dann auch
die
Ehrungen
durchführte.
Nach diesem
gelungenen Fest ließ die damalige Vorstandschaft Baptist Bauer, Georg
Hagen, Georg Schobert und einige Mitglieder nicht mehr locker, um ein
Gelände für eine Zuchtanlage mit Vereinsheim von der Stadt zu bekommen.
Am 13. April 1972 erfolgte bereits die erste
Aussprache mit dem 1. Bürgermeister Hans Ort. Einige Jahre mit vielen
Verhandlungen waren vergangen, bis es endlich soweit war.
1983 erhielten
wir von der Stadt das Gelände angeboten, auf dem wir unsere Zuchtanlage und
unser Vereinsheim erstellt haben. Welches alles in Eigenleistung erstellt
wurde.
Einige
Mitglieder, sowie Firmen müssten eigentlich genannt werden, für ihre Spenden
und Leistung am Bau. Sie hätten es bestimmt verdient. Aber es soll eine
Begegnungsstätte für alle sein.
Die Kameradschaft
und die Zuchterfolge sollen dort gepflegt werden und alle sollen sich wohl
fühlen. Jeder soll auf die Leistungen des anderen stolz sein. Mit Recht
können wir sagen, das Werk ist gelungen und der Verein hat sich Dank der Mithilfe der Mitglieder finanziell nicht
übernommen.
Am 18. Dezember
1984 wurde die erste Weihnachtsfeier im neuen Heim abgehalten, das bis auf
den letzten Platz besetzt war.
Dem Verein fehlen
jetzt nur noch geeignete Ausstellungsräume, um unsere Zuchterfolge der
Bevölkerung in einem ansehnlichen Rahmen vorstellen zu können.
Denn an
züchterischen Leistungen auf Großschauen in ganz Deutschland, sowie auf
Europaschauen haben unser Züchter mit hervorragenden Leistungen
abgeschnitten, z.B. Erwin Neid, Erich Bergler und Jakob Mirsberger.
So wollen wir
hoffen, dass diese Tendenz auch für die kommenden Jahre erhalten bleibt und
der Verein in der Öffentlichkeit weiterhin seinen Namen
"Rassegeflügelzuchtverein" Ehre verschafft.
Durch die
fortlaufende Motorisierung und den modernen Fortschritt sieht es vor allem
in den Städten mit dem Zuwachs jüngerer Menschen und Mitglieder in den
Geflügelzuchtvereinen leider nicht sehr gut aus. Wir würden es begrüßen,
wenn besonders die Jugend zur Natur und zur Kreatur "Tier" finden
würden.
Die Liebe und
Freude zum Tier formt auch den Menschen, besonders uns Geflügelzüchter in
Eintracht und Kameradschaft miteinander zu leben und unsere Freizeit damit
zu gestalten.
So
können wir nur hoffen und wünschen, dass im Wandel der Zeit eine Umkehr zur
Besinnung
eintrifft und auch frisches Blut unseren Verein stärkt. Wir heißen jeden
herzlich willkommen.
Stand:
01.05.2002
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